Eine unvergleichliche Karriere

Wenn ich eins in den letzten knapp 40 Jahren durch Tischtennis gelernt habe, dann ist es die Ruhe zu bewahren im Moment der Niederlage.
Aber von vorn: 1983, im zarten Alter von 11 Jahren, folgte ich einem Freund in eine Sporthalle zum Tischtennistraining. Kurz darauf war ich Mitglied der SpVgg. Hochheim 07. Kurz darauf entschied sich mein Freund lieber schwimmen zu gehen. Bis heute bin ich nicht sicher, ob es hier einen Zusammenhang gab …
Wie auch immer, ich kam als Stammspieler in die zweite Mannschaft. Hier gab es allerdings eindeutige Gründe für meinen Stammplatz: 1. Eine Mannschaft besteht aus vier Kindern und ich war eben der Vierte. 2. Meine Mutter fuhr uns durch die Gegend zu den entsprechenden Gegnern.
Schon damals war ein Sieg etwas besonders … und besondere Dinge sind meistens selten – so wie bei mir. Meine komplette Jugendzeit war so voller Niederlagen, dass ich heute noch nicht fassen kann, warum ich mir das immer noch antue …
Mit 18 kam ich dann zu den Herren. Sechste Mannschaft! Danach kam im Ranking nur noch der Hausmeister (Der mit der Blindenbinde). Auch hier hagelte es Niederlagen. Gott sei Dank nicht nur bei mir, so dass – wie in diesem Lebensabschnitt üblich – auch Niederlagen gefeiert und begossen wurden.
Nach 9 Jahren hatte ich dann genug von diesen Niederlagen und beendete meine beispiellose Karriere mit dem 38 mm-Ball.
2006, also 14 Jahre nach meinem Karriere-Ende, startete ich mein Comeback. Dieses Mal musste der TSV 1905 Trebur herhalten. Und abgesehen von ein paar Regeländerung und einem mittlerweile 40 mm großen Ball hatte sich nichts verändert: Ich verlor immer noch. Doch mittlerweile hatte ich etwas mehr Geld in der Tasche, so dass ich mir das entsprechende Material für mein persönliches Spiel kaufen konnte. Und siehe da: Ich verlor immer noch. Jetzt war es amtlich: Es lag nicht am Schläger, nicht am alten oder neuen Ball, es lag an mir.
Mittlerweile ist die Quote besser geworden. Ich denke, ich gewinne sogar ein paar Spiele mehr, als ich verliere.
Und was sagt uns das jetzt? (Achtung! Jetzt kommt die Moral!)

Gar nix, außer, dass ich nicht gescheit Tischtennis spielen kann!