Holz-Galarie

Meine Sammlung

Das sind ein paar Hölzer, die sich aktuell bei mir eingenistet haben und demnächst in die Vitrine oder an die Wand kommen.

Ich schreibe mal ein bisschen was zu den einzelnen Hölzern. Im Tooltip, also wenn ihr den Mauszeiger auf die Bilder haltet, seht ihr ein paar Daten dazu.

Die Rarität: Schildkröt-Holz zu Ehren von Erich Arndt, der 1962-1964 Vize-Europa-Meister war

99 Gramm, Schlagfläche 16,5 cm x 15,4 cm

Erich Arndt war einer der ersten Europäer, die erfolgreich den Topspin gespielt haben.

Das Tolle an diesem Holz ist, dass mein Vater Erich Arndt kannte und diesen Schläger von ihm persönlich bekommen hat. Zumindest ist das das Tolle für mich.

Ich habe diesen Schläger irgendwann mal im Keller gefunden. Damals hatte er zwei grüne Kurz-Noppen-Beläge ohne Schwamm drauf. Ich habe versucht ihn zu restaurieren. Ist mir mehr oder weniger gut gelungen. Ich habe dann auch mal damit gespielt. Es ist ein super langsames Abwehrholz und das kontrollierteste Holz was ich je gespielt habe und dabei noch langsamer als das Toni Hold von Joola. Leider mit 99 Gramm für mich viel zu schwer, aber eine tolle, kleine 60 Jahre alte Rarität.

Mein erstes Abwehrholz: Das Sstraits Def

Sstraits ist mal eine Eigenmarke des Tischtennis-Shops Schreiner gewesen und ging dann irgendwann in Donic über. Glaube ich … Naja, auch dieses Holz ist mit 98 Gramm sehr schwer, aber nicht viel schneller als das Schildkröt. Damals hat das Holz mit einem Nittaku High Super Drive auf der Vorhand und einem Butterfly Tackiness C auf der Rückhand 130 D-Mark gekostet, was meine Mutter echt schmerzte. Aber als Hingucker heute immer noch nett anzusehen. Vor allem weil das eine riesen Pfanne ist – 17,2 cm mal 16,0 cm.

Ein Geschenk aus Japan: Das Butterfly Defence X

Meine Frau hat Verwandtschaft in Japan. Ihr Cousin hat mir 2010 dieses Holz geschickt, nachdem er erfahren hat, dass ich es in Deutschland nicht mehr finden konnte. Es ist ein sehr schnelles Defensiv-Holz (zu schnell für mich!) und auch dieses ist mit 92 Gramm ebenfalls zu schwer für mich. Ich hatte zwar versucht den Griff zu modifizieren, um Gewicht zu sparen, half aber nicht viel. Beim letzten Versiegeln habe ich dann auch noch die Optik versaut, aber das macht auch nichts mehr, hier zählen mehr die „inneren Werte“.

Nicht mehr auf dem Markt: Das Zanders Xtreme Control

Die Firma Zanders hat mal exklusiv nur für ttdd.de Hölzer gebaut. Ich glaube sogar da steckt nur ein Mann dahinter. Die Ver-arbeitung ist absolut professionell gewesen, aber anscheinend ist der Betrieb eingestellt worden. Dieses Holz ist für ein Allround-Holz recht langsam und mit 79 Gramm noch recht angenehm für mich. Ich habe es bei meinen Versuch beidseitig Noppen-innen-Beläge zu spielen gerne gespielt. Für mein Abwehrspiel ist es aber schon wieder zu schnell.

Alte Andro-Serie: Das Andro BLAX off

Ja, das ist mein einziges OFF-Holz. Es hat eine sehr kleine Schlagfläche und einen recht großen Balsa-Anteil. Ich habe es eine Zeit lang gespielt, als ich kurze Noppen auf der Rückhand hatte. Mit 77 Gramm für mich sehr angenehm. Das Allround-Holz dieser Serie hatte ich auch mal, das war noch besser für mich, habe ich aber dann wieder verkauft.

Aktuell wieder im Rennen: Das Donic Shiono Def

Masato Shiono ist mittlerweile Tischtennis-Rentner. Der Japaner tauchte recht spät in seiner Karriere in der erweiterten Weltspitze auf und machte sich dort einen Namen als klassischer Verteidiger. Er war zwar schon in der Jugend recht gut, aber mir war der Name lange kein Begriff. Aber definitiv ein toller Abwehr-Spieler für den Donic ein 90-Euro-Holz gebaut hat.

Ich habe es mehrmals versucht mit unterschiedlichem Erfolg. Im Februar 2023 spielte ich zuletzt im Wettkampf damit. Habe es aber wieder weggelegt, da es mir einen Tick zu schwer war.

Da auf der Vorderseite die Linse und auf der Rückseite ein Deutschland-Sticker verklebt ist, habe ich mal beide Seiten fotografiert. Das Holz wird nicht mehr hergestellt, da Shiono mittlerweile für TSP arbeitet, aber hier und da findet man es noch in den Shops.

Grandios, aber komisch: Das TSP Black Balsa 3.0 (neu Victas Black Balsa)

Die ersten Schläge damit sind der Horror! Man trifft den Ball, es klingt als ob man mit einer Schuhsohle spielt und dann fliegt der Ball – insbesondere bei einem Block – in Zeitlupe wieder davon und schafft es definitiv nicht über das Netz! Wenn man sich aber daran gewöhnt hat, ist dieses 58 Gramm leichte Holz mit der 3 mm Balsa-Schicht unglaublich sicher am Tisch. Aus der langen Abwehr braucht man etwas Kraft, wobei man generell immer etwas dagegen gehen muss, damit etwas passiert. Ich habe wirklich gut damit gespielt, wollte es wieder weglegen, komme aber nicht davon los. Es gibt für mich aktuell nichts besseres. Also leben ich mit dem eigenwilligen Klang – es gibt Spieler, die behaupten, dass das schon in Richtung psychologische Kriegsführung geht. Ich habe insgesamt vier dieser Hölzer. Zwei von TSP, wobei eins offensichtlich gebrochen ist und ein Zweites einen „Schlag“ hat, so dass es beim Ballanschlag vibriert. Seit Mai 2023 habe ich zwei identische Hölzer von Victas. Gleicher Aufbau, aber da es TSP nicht mehr gibt, eben von Victas.

Top-Holz, für mich leider zu schwer im 5. Satz: Sauer & Tröger Firestarter

Ich denke das aktuell beliebteste Holz von Sauer & Tröger ist das Firestarter. Für mich absolut zu recht. Auch ich habe längere Zeit damit erfolgreich gespielt bis ich irgend-wann mehrmals im fünften Satz Handgelenk-Schmerzen bekommen habe da es mir zu schwer ist. Tatsächlich sind auch 84 Gramm für mich auf Dauer zu viel.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nicht wirklich den Geschwindigkeitsunterschied von Vorhand und Rückhand wahrgenom-men habe, allerdings ist das natürlich bei meinen Belägen auch schwierig. Wenn es dieses Holz 10 Gramm leichter gäbe, wäre ich wahrscheinlich wieder absoluter Fan davon. Witzig ist, dass man bei den ersten Modellen nachlesen musste, was Vorhand und was Rückhand ist. Mittlerweile steht auf der Vorhand ein „FH“ drauf, was es einem leichter macht.

Das perfekte Discounter-Holz: Das SpinLord Defender II

Ich hatte mal zwei davon, aber eins habe ich vor Kurzem entsorgt. Das Zweite ist nur noch für die Galerie. Die Spieleigenschaften dieses 82 Gramm leichten Abwehrholzes sind trotzdem wirklich gut. Die Eigenmarke von Marc Köhler vom Tischtennis-Discount-Deutschland (kurz ttdd.de) ist aus meiner Sicht wirklich gelungen. Für unter 30 Euro bekommt man hier ein gut zu spielendes Abwehrholz. Für mich dann doch einen Tick zu schnell und zu schwer.

Modern, leicht, Allround: Das Andro Novacell All/S

Dieses Allround-Holz habe ich gekauft, als ich versucht habe die Rückhand mit Noppen-innen-Belägen zu spielen. Dabei wollte ich auch von Abwehr auf Allround umsteigen. Prinzipiell denke ich, dass dies ein gutes, sehr kontrolliertes All-Holz ist. Leider habe ich die Umstellung aufgegeben, da es mir zu lange gedauert hätte und ich mit langen Noppen einfach besser bin. Das Holz selbst spielt sich aber sehr gut und ist mit 75 Gramm angenehm leicht. Aktuell spielt mein Trainingspartner mit dem Holz und ist sehr begeistert aufgrund der guten Kontrolle. So wie es aussieht bekomme ich es nicht zurück … spricht für das Holz.