Historie

Es war 2015, als ich meiner Tochter eine Sopran-Ukulele für 60 Euro kaufte. Eine Leho Aleho Sopran-Ukulele aus laminierten Mahagoni. Der Händler vor Ort meinte, dass das ein gutes Einstieger-Instrument sei und ich dachte, dass der Preis nicht zu sehr schmerzt, wenn das gute Stück innerhalb der nächsten Monate im Keller neben all den anderen „Must-haves“ meine Tochter eingelagert werden würde. So kam es dann auch … erstmal.

Ebenfalls in diesem Jahr versuchte ich mich an einer Gitarre, die ich für knapp 300 Euro in einem großen Online-Musikshop gekaufte hatte. Mit mäßigem Erfolg. Beim Versuch ein paar Akkorde auf der ausrangierten Sopran-Ukulele zu spielen, musste ich feststellen, dass vier Saiten zwar einfacher zu halten sind, als die sechs Saiten der Gitarre, aber damals dachte ich, dass ich zu dicke Finger für dieses kleine Instrument hätte.

Dann fand ich heraus, dass es auch größere Ukulelen gibt. In der Hoffnung, dass meine Finger auf größeren Ukulelen mehr Platz finden und ich vielleicht doch noch das Spielen lernen könnte, kaufte ich im September 2017 meine erste Tenor-Ukulele, eine Baton Rouge V2-T5 sun aus gepressten Mahagoni für 130 Euro. Eine schöne Ukulele mit einem tieferen Körper für mehr Volumen und mit 5 Saiten (hohe und tiefe G-Saite), wobei ich das zum Lernen nicht förderlich fand und mich auf eine tiefe G-Saite beschränkte. Und tatsächlich stellten sich erste Erfolge ein. Die Leidenschaft und die Neugier nach mehr war endgültig geweckt.

Und weil ich ja grundsätzlich ein Jäger und Sammler bin, kaufte ich zeitnah die nächste Ukulele. Diesmal was fürs Auge, mit Glanzlack! Und so kam wenig später, im Dezember 2017,  eine Konzert-Ukulele ins Haus – eine Harley Benton Kahuna CLU-42C wieder aus gepresstem Mahagoni für 69 Euro. „So, jetzt habe ich alle Varianten“ dachte ich und mühte mich ab hier auf einen grünen Zweig zu kommen.

Früh war übrigens klar, dass die Harley Benton ein Fehlkauf war. Der Glanzlack war nicht hochwertig und nahm dem Korpus seinen Klang, sein Volumen und sein Sustain. Auch wenn ich anfangs dachte, mit dieser leisen Variante besser zu Hause üben zu können, machte mich das nicht glücklich. Also verkaufte ich diese Konzert-Ukulele wieder.

Und wo ich gerade dabei war, verkaufte ich auch meine Gitarre wieder.

Mein Weg ging aber noch weiter, denn beim Stöbern fand ich die nächste Variante der Ukulelenfamilie: Die Bariton-Ukulelen. Allerdings wurde sie in den Foren und bei den „Profis“ eher als kleine Gitarre verschrieen. Aber das war ja genau das, was ich wollte. Also bestellt ich nun, im Juni 2018, eine Kala Gloss Mahagoni Bariton-Ukulele (und wieder aus gepresstem Mahagoni) für 180 Euro.

Ich war angekommen! Das Strumming zu den gängigen Akkorde wurde jetzt immer besser und plötzlich klappe dies auch auf den kleineren Ukulelen. Aber der Sound der Bariton hatte es mir angetan. Noch nicht ganz eine Gitarre, aber mit einer tiefen D-Saite voluminöser als die kleineren Varianten, war es die perfekte Lösung für mich.

Trotzdem versuchte ich mich 2020 dann noch mal an der Gitarre, aber ich musste schnell feststellen, dass der Sprung von 4 auf 6 Saiten und das dann doch bedeutend größere Instrument mir wieder meine Grenzen deutlich aufzeigte. Und so verkaufte ich auch diese Gitarre innerhalb von drei Monaten wieder.

Und tortzdem war ich ja noch in der Findungsphase. Beim Lesen der wahrscheinlich allen Einsteigern und Anfängern bekannten Internetseiten erfuhr ich, dass es auch in den einzelnen Größen Unterschiede bei den Ukulelen gab. Zum einen in der Holzart, als auch in der Beschaffenheit, also ob die Ukulele aus gepresstem Holz gemacht wurde oder, ob sie aus Vollholz, also massiv ist. Da war sie wieder, meine Neugier.

Im Mai 2020 kaufte ich mir dann meine erste massive Bariton-Ukulele. Eine Ukulele der Firma Brüko aus massiver Fichtendecke und massiver Schwarznuss (Zargen und Boden) für 465 Euro. Zu erst war ich total enttäuscht, denn für mich klang die Kala Gloss viel besser. Also voluminöser und satter im Sound. Nun war es Zeit für die nächste Lektion: Eine Ukulele muss eingespielt werden, das Holz muss sozusagen schwingen lernen, um gut zu klingen. Gut, dass ich diese Geduld hatte, denn es wurde irgendwann besser. Mittlerweile mag ich die Brüko sehr. Durch das Fichtenholz klingt sie bei Picking wirklich stark noch einer Gitarre.

Weiter stöbern, weiter kaufen. Ich neige ja zum Sammeln, wenn ich erstmal dran bin. Wer meine Tischtennis-Seiten gelesen hat, der weiß wovon ich spreche. Bei den Ukulelen ist es nicht ganz so schlimm, aber die kosten natürlich auch erheblich mehr.

Im November 2020 gönnte ich mit dann die nächste Bariton-Ukulele: Eine Pono MGBD, was übersetzt heisst: ManGo (massiv) Bariton Deluxe (=Hochglanz), für 600 Euro. Auch hier war ich erst am Boden zerstört wegen des schlechten Klangs. Auch hier bin ich mittlerweile jedes Mal wieder neu verliebt, weil sie so toll klingt, nachdem sie eingespielt ist.

So, nun hatte ich also eine Bariton-Ukulele aus Mahagoni, eine aus Fichte/Schwarznuss und eine aus Mango. Aber eine aus dem angeblich ursprünglichen Holz, aus Koa, hatte ich nicht. Das würde dann allerdings noch teuerer werden. Was nun?

Mittlerweile hatte ich mich von dem großen Online-Musikhaus bezüglich Ukulelen-Käufe komplett abgewandt. Die Firma Brüko beschränkt sich auf deutsche bzw. europäische Holzsorten und Andreas David von gute-uklele.de hatte keine anderen Bariton-Ukulelen und wenn doch dann zu Preisen, die mir zu teuer waren. Zudem war ich auch nicht wirklich würdig, diese „Kunstwerke“ zu spielen.

Aber ich fand den Online-Shop uke-supply.de von Maria und Jens. Schon im ersten Kontakt per Mail waren mir die zwei sehr symphatisch. Glücklicherweise wohnen sie auch nicht sehr weit weg von mir, so dass ich den nächsten Kauf vor Ort machen konnte. Eigentlich sind sie ein reiner Online-Shop, aber sie haben dann wohl auch ein großes Herz für so Verrückte wie mich.

Dort kaufte ich dann im Januar 2021 eine APC Bariton Classic (BC) aus massiver portugisischer Akazie (Koa darf Akazie nur auf Hawaii genannte werden) für 180 Euro. Ein tolles Instrument für diesen Preis. Und dank der Qualitätsprüfung von Jens erlebt man keine böse Überraschung, was bei dem Hersteller schon mal vorkommen kann. Klanglich liegt die APC irgendwo zwischen der Pono und der Brüko.

So, damit sollte es eigentlich gewesen sein. Vier Bariton-Ukulelen aus vier verschiedenen Hölzern mit unterschiedlichen Klangcharaktern. Was will man mehr?

Naja, im Laufe des Jahres 2021 stellte ich fest, dass ich dank meiner Übung auf den Bariton-Ukulelen mittlerweile auch auf der Tenor-Ukulele gut zurecht kam. Da die beiden unterschiedliche Stimmungen habe, hatte das Vorteile je nach dem was ich gerade spielen und singen (Achtung: Ich nenne das „singen“ … meine Familie formuliert das meist etwas negativer) wollte. Also dachte ich mir, dass ich da doch noch mal nachlegen muss. Die Sopran-Ukulele hatte ich zwischenzeitlich an einen Musikerkollegen verschenkt, so dass ich noch einen kleinen einsamen Ukulelen-Ständer hatte, der arbeitslos war.

Also fuhr ich im Dezember 2021 wieder zu Maria und Jens. Die waren so lieb stellten mir ein paar Wunschkandidaten zur Verfügung, so dass ich mich in einer Ecke in ihrem Lager austoben konnte. Und auf dem Rückweg hatte ich ein Lanikai Solid Cedar Tenor-Ukulele (massive Zederndecke) für 220 Euro im Kofferraum. Ich muss gestehen, dass diese Ukulele auch nach dem Einspielen super klingt, aber sie ist die lauteste, fast aufdringlichste Tenor-Ukulele, die ich besitze. Um mit ihr zu spielen, muss ich in spezieller Stimmung sein. Dann aber ist sie wundervoll!

So, Sopran verschenkt, Konzert verkauft. Bleiben zwei Tenor-Ukulelen und vier Bariton-Ukulelen. Fertig! Fertig? Nein!!!

Im April 2022 kaufte ich bei Maria und Jens eine Islander Acacia Super-Konzert-Ukulele (aus gepresstem Akazieholz) für 160 Euro. Es reizte mich dann doch noch mal eine kleinere Ukulele zu spielen. Und das „Super“ steht für einen längeren Ukulelen-Hals, der genauso lang ist wie bei einer Tenor-Ukulele. Ich weiß nicht mehr genau warum ich dieses kleine Schätzchen gekauft habe, aber sie klingt toll und ich wollte sie halt haben.

Ich muss auch dazu sagen, dass die Marke Islander die Low-Budget-Marke von Kanile’a ist. Eine der BIG FOUR, die es auf Haweii gibt. Ähnlich wie Pono die Low-Budget-Marke von Ko’olau ist. Das war sicher auch ein Anreiz.

Da waren es wieder sieben.

Im August 2022 war ich wieder auf der Suche nach einer weiteren Tenor-Ukulele aus dem Low-Budget-Marken-Bereich der BIG FOUR. Nach viel Recherche und erneuter Test-Anspielrunde vor Ort bei uke-supply.de wurde es jedoch was ganz anderes: die K1 Solid Acacia-Tenor-Ukulele von Enya (aus massivem Akazieholz) für 360 Euro. Das beste was ich klanglich bis jetzt in meinem Besitz habe, was Tenor-Ukulelen angeht. Nicht so aufdringlich wie die Lanikai, nicht so voluminös wie die Baton Rouge, aber klanglich so herrlich verträumt, dass meine Suche hier enden konnte…

… mit Uke Nummer 8!

Nummer 9 kam dann im Oktober 2022. Wieder eine Bariton-Ukulele. Ich war auf der Suche nach einer Ukulele, die ähnlich klingt wie die Kala Gloss Mahogany, aber mit mehr Höhen. Die Kala Gloss klingt toll, aber sie ist sehr Tiefen-lastig. Daher nahm ich die Kala Gloss dieses Mal mit zu Maria und Jens und spielte diverse Ukulelen immer abwechselnd im Vergleich zur Kala Gloss. Ich glaube es dauerte 3 Stunden bis ich mich entscheiden konnte und aus der von mir getroffenen Vorauswahl war keine mehr in der engeren Auswahl. Am Ende wurde es wieder eine Ukulele von Kala: Die Solid Cedar Top Akazie Bariton-Ukulele (KA-ABP-CTG) mit massiver Zederndecke und gepresster Akazie (Zarge/Boden) für 460 Euro. Ich wunderte mich selbst, denn nach der Lanikai hatte ich eigentlich Zedernholz für mich grundsätzlich abgeschrieben, aber diese Kala hatte genau den Sound, den ich wollte.

So, das ist der aktuelle Stand. Und momentan jucken mir auch nicht die Finger nach mehr. Ich habe so viele schöne induviduelle Klangfarben, dass ich (vorerst) voll zufrieden bin. Für meine Strumming-Künste reicht das auch völlig. Aber wer weiß …

Unten findet ihr nun den Link zu all meinen Ukulelen. Auf den einzelnen Seiten findet ihr Bilder und „Zahlen, Daten, Fakten“ zu den Instrumenten.

< Meine Ukulelen >